Interview mit Fußball-Nationalspieler Thilo Kehrer

Am 6. Dezember in Einsendeschluss beim Deutschen Jugendfotopreis. Ob Schnappschuss oder professionelle Fotoproduktion – auch Botschafter und Fußball-Nationalspieler Thilo Kehrer freut sich schon auf die Einsendungen. Was er zum Jahresthema #LOVEPEACE sagt, ob er selbst auch gern zur Kamera greift und was er den jungen Talenten mit auf den Weg geben mag, verrät uns der 23-Jährige im Interview.

Thilo, du unterstützt das Jahresthema #LOVEPEACE beim Deutschen Jugendfotopreis. Wie ist es dazu gekommen?
Ich bin mir bewusst, dass ich als Sportler Dinge anschieben und bewegen kann. Als mein Management mit dem Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum in den Austausch kam, war ich gleich beeindruckt von der Kreativität der sogenannten Next Generation. Der Fotopreis ist nicht nur ein tolles Forum für junge Fotografie. Darüber hinaus ist das Jahresthema #LOVEPEACE topaktuell: Wir alle müssen uns fragen, in was für einer Welt wir leben wollen.

Was ist dir in deiner Funktion als Botschafter besonders wichtig?
Als Botschafter ist es mir ein Anliegen, dass die Ergebnisse den bunten Querschnitt unserer Gesellschaft repräsentieren. Ich würde mich sehr freuen, wenn so viele Kids und Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Alters, ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts rausgehen und mit ihrer Kamera auf Entdeckungsreise gehen. Die beeindruckendsten Ergebnisse seit 1961 werden im Deutschen Historischen Museum archiviert. Ich stelle mir vor, dass, wie in einer Zeitkapsel, spätere Generationen auf dieses Jahresthema schauen und hoffentlich positiv beeindruckt sind.

Als erfolgreicher Profifußballer weißt du, wie wichtig das Medium Bild ist, um Öffentlichkeit zu erreichen. Ist der Jugendfotopreis auch eine Art Sprachrohr für die Bedürfnisse und Anliegen der jüngeren und jüngsten Generation?
Es heißt ja, ein Bild sage mehr als 1000 Worte. Ich glaube, das gilt heute mehr denn je. Der Jugendfotopreis ist eine moderne Plattform, um kreatives Engagement und die eigene Sicht auf die Welt zu zeigen. Gleichzeitig entdeckt und fördert der Preis junge Fototalente und unterstützt sie dabei, die Fotografie als eine künstlerische Ausdrucksform zu entwickeln.

Fotografierst du selbst auch gern?
Ich habe vor einiger Zeit die Fotografie für mich entdeckt und habe viel Spaß daran. Zu Hause habe ich erst seit einiger Zeit eine professionelle Kamera, die ich gerne austeste. Dabei gefallen mir Motive wie Freunde, die Natur oder auch mal Architektur und Gebäude. Ich bin mir bewusst, dass ich noch sehr viel lernen kann. Dementsprechend möchte und werde ich Workshops besuchen zu den Themen Fotografie und Kameraführung.

Welche Erfahrungen hast du mit sozialen Netzwerken gemacht? Gilt hier auch das von dir bereits erwähnte Motto „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“?
Ja, auf jeden Fall. Du kannst den Leuten und Digital Natives auch nichts mehr vormachen. Ob Schnappschuss oder professionelle Produktion: Wenn das Bild nicht wirklich nah bei dir ist, authentisch und ehrlich, fällt es den Nutzern schnell auf. Dann ist das Interesse geringer, was sich natürlich an der Anzahl der Betrachter eines Fotoposts ablesen lässt.

Benutzt du persönlich denn lieber deine Kamera oder dein Smartphone, um Bilder zu machen?
Ich nutze beides gerne, also wechselt das je nach Verfügbarkeit und Gelegenheit. Natürlich habe ich mein Smartphone öfter dabei als die Kamera, deswegen habe ich wohl deutlich mehr Fotos auf meinem Handy.

Dennoch ist es mit der Kamera einfach ein cooles, anderes Gefühl. Ich würde auch sagen, dass man dann einen kreativeren Blickwinkel einnimmt als am Smartphone.

#LOVEPEACE – welche Art von Bildeinsendungen hast du bei dem Motto vor Augen?
Ich erwarte den unverstellten und kritischen Blick auf die Dinge. Und ich hoffe, dass den vielen negativen Bilderfluten aus den Medien starke und positive Motive entgegengesetzt werden. Statements für eine Welt, in der wir morgen leben wollen.

Hast du das Gefühl, die Kids sind sensibler geworden für soziale Themen?
Die junge Generation von heute ist sensibler für soziale Themen denn je – sei es die Fridays-for-Future-Initiative, politische Positionen oder Themen wie die Rente. Die Kids von heute sind extrem gut informiert und bilden sich ihre eigene Meinung über eine Welt, in der sie später leben müssen.

Du selbst konntest deine große Leidenschaft, den Fußball, schon früh in die Professionalität überführen. Was möchtest du den Nachwuchsfotograf*innen von heute, die ihr Hobby zum Beruf machen wollen, mit auf den Weg geben?
Ich denke, der Weg, um seine persönlichen Ziele zu erreichen, weicht gar nicht so sehr voneinander ab. Glaub fest an dein Ziel, lass sich auch bei Schwierigkeiten nicht vom Weg abbringen, gib dich nicht zu schnell zufrieden. Und vor allem: Sei glücklich mit dir selbst, dann hast du auch die Kraft, andere zu überzeugen.

Mehr Informationen zum Deutschen Jugendfotopreis: www.jugendfotopreis.de