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TIERISCH SCHÖN

Eigentlich wollten wir den Wettbewerb thematisch offen halten und einen Mix aus fotografisch herausragenden Einsendungen auf diesen Seiten präsentieren. Doch dann ist uns ein Blick in die Rubrik „Tiere“ dazwischengekommen…

1.Platz Tanja Zech

Afghanische Windhunde sind an sich schon majestätische Tiere. Tanja Zech setzt dem ganzen aber noch die Krone auf. Luis schien gewusst zu haben, wie er sich in Szene setzt. Ganz so wie sein Namensvetter König Louis-quatorze vor der Staffelei des Malers Hyacinthe Rigaud (1701). Der Rassehund warf schwungvoll seinen Kopf zur Seite und erzeugte so eine faszinierende Dynamik im Bild. – Die mehrfach ausgezeichnete Fotografin hat sich auf die Tierfotografie spezialisiert, an der frischen Luft oder wie hier an ihrem Set, für das sie eigens dieses elegante Hundesofa erworben hat. Wir wissen nicht, wie andere Vierbeiner hier fotografisch wegkommen. Luis jedenfalls wurde ein Denkmal gesetzt.
|| Canon EOS 7D Mark II | Canon 24-70 | 24 mm | 1/250 s | f/8 | ISO 100 | Beleuchtung mit Octabox

 

2.Platz Eberhard Ehmke

Im Kleinen ganz groß: Eberhard Ehmke entdeckte diese gefräßige Blutzikade am Wegesrand und zückte sein Smartphone. Diese überaus gelungene Aufnahme zeigt, was „Handy-Fotografie“ heute kann … aber auch, wo ihre technischen Grenzen liegen. Wir würdigen die gestalterische Leistung dieses durchkomponierten Motivs mit allem, was gelungene Naturfotografie auszeichnet: die Tiefe des Raums, Farb- und Lichtspiel und nicht zuletzt die Dramaturgie. Die entsteht bei Eberhard Ehmke durch ein knalliges Rot im Kontrast zum satten Grün. Was für ein Glück, dass das sprungfreudige Insekt keinen Satz ins Nirgendwo gemacht hat. Das mag auch am umsichtigen Vorgehen des Fotografen liegen. Spezialisiert ist Eberhard Ehmke nicht auf die Tier- oder Naturfotografie, eher offen für einfach alles. Wichtig für ihn ist die Ausdrucksstärke eines Bildes, ganz gleich, um welches Genre es sich handelt.
|| Huawei 10 Pro | Makroeinstellung, | 27 mm | f/5,6 | 1/125 s | ISO 200

 

3.Platz Udo Dittmann

Als Meister seines Fachs versteht Udo Dittmann es, aus dem Foto von einer Löwin im Zoo hinter verkratztem dickem Glas ein Kunstwerk zu fertigen. Er erzählt uns wie: „Die Bearbeitung erfolgte in On1 Photoraw (SW-Wandlung, Schärfen und quadratischen Ausschnitt wählen). Als neue Bearbeitungstechnik habe ich aus einer Kopie dieser Aufnahme mit dem Programm Portrait Painter ein JPEG-Painting gemacht und dieses dem Originalfoto in Photoshop Elements zu 20 Prozent dazugemischt, wodurch das Porträt der Löwin noch ausdrucksstärker wurde, ohne dass dabei Details verlorengegangen sind. Diese Technik verwende ich inzwischen auch zum Teil bei Naturfotos und Stillleben.“ Bei allem Geschick in der Postproduction: Schon das Ausgangsmaterial ist besonders, weil Udo Dittmann sich für dieses Bild mit seinem Tele in einer Linie auf Augenhöhe begeben hat. Ein beeindruckender Treffer.
|| Canon EOS 5D Mark II | Canon EF 3,5-5,6/28-300 L IS | 220 mm | f/5,6 | 1/250 | ISO 800 | EV –1,3 | Blendenpriorität

 

Fotograf: Martin Hollaus

Im Papierkorb sollte dieses Bild landen. Martin Hollaus hatte es in einem Gehege vor einer Falken-Flugschau aufgenommen. Ganz am Ende des Besucherkorridors blickten ihm aus der hinteren Ecke einer Voliere diese drei Käuze neugierig entgegen. Er fotografierte die besondere Anordnung der Tiere. Auf dem Original des Motivs waren Bretterverschlag und Gestrüpp zu sehen. Martin Hollaus befreite das Bild in Lightroom durch einen neuen Bildausschnitt und eine umsichtige Nachbearbeitung von allen Störfaktoren, arbeitete so die Wirkung der Augen heraus und schuf den Geschöpfen der Nacht entsprechend eine mystische Stimmung. „Augen-Blicke“ betitelte er diese Fotografie.
|| Nikon D610 | Nikkor 2,8/80-200 mm | 170 mm | f/6,7 | 1/250 s | ISO 400

 

Fotograf: Dieter Einsiedler

Große Gefühle, die Dieter Einsiedler da auf ein Bild gebannt hat. Das hat er seinem Einfühlungsvermögen und seiner Beobachtungsgabe zu verdanken. Er verfolgte das bunte Treiben des jungen Java-Banteng im Münchner Tierpark Hellabrunn und war angerührt, als dieses sich schließlich erschöpft im Schutz der Familie ausruhte. Das warme Licht des Herbsttages schlägt sich sanft auf die warmen Farbtöne nieder und unterstreicht die harmonische Stimmung.
|| Nikon Z 7 | Sigma 2,8/70-200 mm | 200 mm | f/4,5 | 1/320 s | ISO 400

 

Fotograf: Friedrich Fuchshuber

Die Graugans – ein Lieblingskind der Tierforscher. Nicht nur Zoologe und Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903–1989) war begeistert von den hoch sozialen Wesen, mit denen wir Menschen so viel gemeinsam haben. Auch Friedrich Fuchshuber hatte die Entenvögel beim Fotowalk im Tierpark Grünau genau im Blick. So gelang ihm diese erhabene Momentaufnahme eines faszinierenden wie schönen Vogels.
|| Nikon D800 | Nikkor 28-300 | 180 mm | f/6,3 | 1/320 s | ISO 200

 

Fotograf: Olaf Slaghekke

Ziemlich beste Freunde trotten hier in aller Frühe die Straße von Rouen in der Normandie entlang. Täuscht es, oder vermitteln diese beiden in aller Lässigkeit die viel beschworene französische Lebensart? Während Herrchen oder Frauchen am Frühstückstisch womöglich beim Café au Lait die Zeitung durchblättern, sammeln diese beiden Gesellen ihre Neuigkeiten mit der Nase auf. Ein Bild mit toller Story und zum Schmunzeln ist Olaf Slaghekke da gelungen.
|| Nikon D700 | AFS-Nikkor 24-120 mm | 24 mm | f/8 | 1/500 s | ISO 800