GRENZGÄNGER

WER IST DANIEL SANNWALD?

Er soll der “Shootingstar der neuen Popkultur” sein: Daniel Sannwald. Doch sein Talent bildet eine künstlerische Vielfalt ab, die schwer einzuordnen ist. Es ist weniger sein Stil als sein Spirit, der ihn kennzeichnet und ihn zu einer Ausnahmeerscheinung unserer Zeit macht.

 

Was die Werke Sannwalds, ob im künstlerischen oder angewandten Bereich der Modefotografie, eint, ist sein kreativer Freigeist in Symbiose mit einem einzigartigen Blick auf Menschen in ihren Lebenswelten und Gefühlen. Ehrlich und somit gelegentlich auch schwer zu verkraften: Blutig geschlagene Zähne im Close-up sind kein schöner Anblick (und fanden auf diesen Seiten auch keinen Platz), provozieren aber Emotionen und passen somit ins Konzept des in London lebenden Fotografen.

Dort existieren in Kellergeschossen vitale Subkulturen, die sich gesellschaftlichen Konventionen entziehen. Dieser faszinierende Playground kann als unerschöpfliche Inspirationsquelle dienen, wie uns Bettina Rheims einmal erzählte … Es mag sein, dass das auch für Daniel Sannwald gilt. Allerdings gibt sich der 1979 in Deutschland geborene Fotograf mit Studium an der Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen im Interview recht bodenständig:

 

Was kommt zuerst, wenn du als Fashion-Fotograf ein Jobangebot in der Tasche hast? Schampus oder Bier?

Keines von beidem. Ich trinke nicht viel Alkohol. Ich würde es eher in einem meiner Londoner Lieblingsrestaurants mit einem guten Essen zelebrieren.

 

Was treibt dich am Set zum Wahnsinn?

Ego! Aber da ich seit Jahren im Geschäft bin, habe ich ein sehr gutes Netzwerk von tollen Kreativen, mit denen es immer eine großartige Zusammenarbeit gibt. Ich bin ziemlich glücklich, dass ich sowohl beruflich als auch privat sehr gute Menschen um mich habe.