Mary Ellen Mark und SWPA beim Fotofestival Lenzburg

Das Leben der Frauen

Das Fotofestival 2021 bringt die Fotowelt vom 4. September 2021 bis 3. Oktober erneut für einen ganzen Monat ins schweizerische Lenzburg und erweitert seinen Horizont mit neuen Ausstellungsorten, internationalen Partnerschaften und weltberühmten Autoren. Bilder sind so etwas wie das Esperanto unserer Zeit. Auf eine gewisse Weise sprechen wir mit Fotos die gleiche Sprache, haben alle den gleichen Zugang. Auch dieses Jahr wird das Fotofestival Lenzburg mit den geplanten Ausstellungen herausragender fotografischer Positionen und Projekte sowie den weiterführenden Veranstaltungen, Workshops und Expertengesprächen zu einem kulturellen Ereignis.

Die Fotografie ist das perfekte Medium, um die Vergangenheit zu reflektieren und auf das Kommende zu projizieren. Unser durch die Pandemie veränderter Horizont bietet eine enorme Themenbreite. Er löst Hoffnung, Sehnsucht, Vorstellungen und Vorfreude aus. Für die nächsten zwei Ausgaben wird das Fotofestival Lenzburg das Thema Ressourcen untersuchen und einen künstlerischen Ansatz entwickeln, der versucht, den Geist dieses Moments zu erfassen.

Die vierte Edition des Festivals legt besonderen Fokus auf Fotografinnen und ihre Werke. Es geht um die Aspekte des Frau-Seins und deren prägenden Auswirkungen auf die Welt, in der wir leben. Das Festival möchte auch in diesem Jahr die Aufmerksamkeit aller – Experten und der Öffentlichkeit – auf ein Thema lenken, das jeden auf einer anderen Ebene berührt. Gleichzeitig sind renommierte Fotograf:innen und aufstrebende Talente dazu eingeladen, ihre Visionen zu teilen.

Das Fotofestival Lenzburg steht in enger Kooperation mit zahlreichen Institutionen und hat zum Ziel, der Fotografie so viel Raum wie möglich zu ermöglichen.

Hauptausstellung: Mary Ellen Mark „The Lives of Women“

Die Hauptausstellung des diesjährigen Festivals, kuriert von der international bekannten Anne Morin, heisst „The Lives of Women» und zeigt Bilder der amerikanischen Fotografin Mary Ellen Mark. Sie wird seit 20 Jahren erstmals wieder in der Schweiz gezeigt – im Stapferhaus, das kürzlich mit dem Europäischen Museumspreis ausgezeichnet wurde. Als leidenschaftliche Zeugin war es das Lebenswerk von Mark, mit Hilfe von Fotografie und Film tief in das Leben anderer einzutauchen, um deren Menschlichkeit zu erfassen und sie mit einer größeren Öffentlichkeit zu teilen, wodurch sie ihren Porträtierten eine gewichtige und oft wirkungsvolle Stimme verlieh. «The Lives of Women» bringt viele dieser Arbeiten aus dem letzten halben Jahrhundert zusammen und zeigt eine berührende Vielfalt von Frauen und ihren Schicksalen. Im Stapferhaus bis 28. November. Diese Ausstellung wird zusammen mit unseren Partner:innen Stapferhaus und diChroma Photography organisiert.

SONY WORLD PHOTOTOGRAPHY AWARDS Open Air

Die grosse Neuheit am Fotofestival Lenzburg 2021 ist die Open-Air–Ausstellung der prämierten Bilder des namhaften SONY World Photoraphy Awards, welcher mittlerweile zum 15. Mal in Folge von Sony und der World Photography Organization ausgetragen wird. Sowohl etablierten als auch aufstrebenden Künstler:innen bieten die Awards erstklassige Möglichkeiten zur Präsentation ihrer Werke. Darüber hinaus werden mit den Outstanding Contribution to Photography Awards die weltweit einflussreichsten Künstler:innen, die in diesem Medium arbeiten, ausgezeichnet. Zu den bisherigen Preisträger:innen gehören unter anderem Martin Parr, William Eggleston, Nadav Kander und Graziela Iturbide. Gerade im schwierigen Jahr 2021 ist es dem Fotofestival Lenzburg eine Ehre, nicht nur an dieser internationalen Preisverleihung teilzuhaben und die immense Vielfalt fotografischer Positionen zu erleben, sondern auch als Gastgeber dazu beizutragen, den herausragenden Fotograf:innen eine Plattform hier in der Schweiz zu bieten.

Elinor Carucci: „GETTING CLOSER, BECOMING MOTHER: ABOUT INTIMACY AND FAMILY“

Nach der Geburt ihrer Zwillinge lernte Elinor Carucci sich selbst und die Welt neu kennen. Die Mutterschaft hatte das Beste und das Schlimmste in ihr offenbart: Freude, Staunen und Glück koexistierten mit Wut, Erschöpfung, Angst sowie Trauer um die Frau, welche sie nie mehr sein würde. Die in dieser Zeit entstandenen Fotografien zeigen den Versuch, die Komplexität der Mutterschaft so ehrlich wie möglich darzustellen. Die entstandenen und gezeigten Werke umfassen alle Seiten der Beziehung der Künstlerin zu ihren Kindern sowie auch zu sich selbst. Die Ausstellung wird zusammen mit unseren Partner:innen Stadtmuseum Aarau und dem italienischen Fotofestival Cortona on the Move organisiert und von Arianna Rinaldo kuratiert.

Caroline Minjolle „RENDEZ-VOUS“

Die französische, in der Schweiz lebende Fotografin Caroline Minjolle hat seit 1995 ihre beiden Söhne während eines regelmässigen Rendez-vous fotografiert. Das private Glück schimmert in jeder Aufnahme durch. Die routinierte Wiederkehr schaffte den idealen Gestaltungsspielraum, ähnlich den Ritualen unseres Alltags, die sich dann täglich anders und neu mit Leben füllen. Das Ergebnis aus 25 Jahren ritualisierter Rendez-Vous ist nun in einem gleichnamigen Fotobuch versammelt und in Ausschnitten während des Fotofestivals Lenzburg zu sehen. Kuratiert wird die Ausstellung, welche im Stadtmuseum stattfindet, von Daniel Blochwitz, dem neuem Kurator des Fotofestival Lenzburg.

www.fotofestivallenzburg.ch