Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur lädt ein

Lucinda Devlin – Frames of Reference

Die Serie „The Omega Suites“, sachliche Fotografien von Exekutionsräumen in US-Justizvollzugsanstalten, machte die amerikanische Künstlerin Lucinda Devlin in den 1990ern berühmt. 2001 sorgten die Bilder auf der Biennale Venedig für Furore. Bereits 1992 hatte eines der Motive durch die umstrittene Kampagne eines italienischen Modelabels für Aufmerksamkeit gesorgt. „The Omega Suites“ ist eine der neuen Werkreihen, die in “Frames of Reference” zuzüglich eines Videos gezeigt wird – die erste umfassende Werkschau der Künstlerin in Europa und bis zum 16. Juli in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln.

Überwiegend findet Lucinda Devlin, die zu den Vertreter/innen der New-Color-Photography- Bewegung zählt, ihre Motive in Innenräumen, die bestimmten Funktionen dienen. Hauptsächlich ist sie in den USA unterwegs, aber auch in Deutschland und anderen Ländern. Seit Mitte der 2000er-Jahre sind landschaftliche Themen hinzugekommen. Personen sucht man in ihren Bildern vergebens und doch berichten die Ansichten über menschliche Befindlichkeiten, Werte und existenzielle Rahmenbedingungen: Mit der Serie „Pleasure Ground“ (1977–1990) bietet Lucinda Devlin etwa Einblicke in Hotels mit fantasievollen Themenzimmern, in Diskotheken oder Beautysalons. Einrichtungen, die Entspannung und Vergnügen bedeuten.

Demgegenüber stehen solche aus der Reihe „Corporal Arenas“ (1982–1998), die eine eher beunruhigende Wirkung haben. Operationssäle für Mensch und Tier, Therapieräume ebenso wie Leichenschauhäuser werden in aller Sachlichkeit wiedergegeben. Ansichten, die den Betrachter/die Betrachterin mit der eigenen Gefühls- und Erfahrungswelt konfrontieren.

Diese Themen führten die Bilder zur Serie „The Omega Suites“ (1991–1998). Als ein Statement für oder gegen die Todesstrafe wollte Devlin ihre Fotografien aus den Hochsicherheitsgefängnissen aber nicht verstanden wissen. Vielmehr ist es der Künstlerin wichtig, dass die Betrachtung der spezifischen Räume zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema führt.

Die Ausstellung wurde durch großzügige Leihgaben der Künstlerin, der Galerie m, Bochum, der DZ Bank, Frankfurt/M. und von privaten Leihgebern ermöglicht.

Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Publikation mit Texten von Gabriele Conrath-Scholl, Lucinda Devlin und Claudia Schubert sowie einem Interview zwischen Lisa Le Feuvre und Lucinda Devlin, Steidl Verlag, ca. 300 Seiten.

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