Der Neue BFF-Förderpreis 2022

Gewinner stehen fest

Der BFF präsentiert die Preisträger:innen und Finalist:innen des Neuen BFF-Förderpreises 2022 zum Thema “Und dann war alles blau” zum Auftakt der Ausstellungstour beim Umweltfotofestival „horizonte zingst“.

Der Neue BFF-Förderpreis kürt 2022 zum vierten Mal die besten jungen Nachwuchsfotograf:innen. Der Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e. V. hatte den Förderpreis mit seinem einzigartigen Mentoring-Programm diesmal unter dem Motto „Und dann war alles blau“ ausgelobt. Maßgeblich unterstützt wird der BFF dabei von seinem Hauptpartner WhiteWall und dem Umweltfotofestival „horizonte zingst“. Die drei Preise für außerordentliche Leistungen gehen dieses Jahr an die Nachwuchsfotograf:innen Lilli Emilia Nass, Marvin Dreblow und Anja Segermann. Begleitet wurden sie von den BFFMentoren Maximilian König, Jörg Rothhaar und Bernd Opitz.

Studierende der Fotografie und erstmals selbstständige Fotoassistent:innen hatten sich mit ihren Ideen um die Teilnahme am Neuen BFF-Förderpreis 2022 beworben. Eine renommierte Jury wählte die zwölf besten Konzepte für die Aufnahme in das Mentoring-Programm aus. Drei Monate lang hatten die Teilnehmer:innen Gelegenheit, ihre Ideen unter professioneller Begleitung der BFF-Mentor:innen zu verwirklichen. Die Ergebnisse wurden dieser Tage beim Umweltfotofestival „horizonte zingst“ im Rahmen der Ausstellungseröffnung ausgezeichnet und sind bis zum 29. Mai in der Alten Sporthalle, Hanshäger Straße, 18374 Zingst zu sehen.

Das Motto „Und dann war alles blau“ ließ den Teilnehmer:innen thematisch großen kreativen Freiraum und ermöglichte vielfältige Herangehensweisen. Jede:r konnte selbst entscheiden, wie sich das Motto deuten lässt. Trotzdem haben alle Serien eine Gemeinsamkeit: Sie vermitteln inspirierende Sichtweisen und grundlegende Denkanstöße für den Blick auf unsere unmittelbare Umgebung“, sagt Alexandra Lechner, BFF-Vorstandssprecherin. „Die entstandenen Arbeiten sind ein exzellentes Spiegelbild gegenwärtiger fotografischer Strömungen. Sie dokumentieren und interpretieren, wie sich Gesellschaft und Kultur angesichts der Herausforderungen der Gegenwart verändern. Bedingt durch die Pandemie haben die Teilnehmer:innen mehrheitlich Themen und Motive in ihrer Nähe gesucht – und gestatten teils sehr intime
Einblicke.

Besonders beeindruckt hat die Wettbewerbsleitung Sonja Hofmann, Götz Schleser, Klaus Lange und Maximilian König, dass die jungen Kolleg:innen einen äußerst konstruktiven Austausch geführt haben – fern von jedem Konkurrenzdenken. Der offene und wertschätzende Dialog führte zu einem starken Wir-Gefühl und verhalf mit zu dieser großartigen Leistung.

Drei Preisträger:innen werden für ihre besonders überzeugenden Bildstrecken ausgezeichnet. Beschrieben von Sebastian Lux, Geschäftsführer F.C. Gundlach Stiftung und Jurymitglied:

Den 1. Platz belegt Lilli Emila Nass mit der Serie „cursare“. Mit einfühlsamen Aufnahmen begleitet die Fotografin ihren 2017 schon im Alter von 54 Jahren an Alzheimer erkrankten Vater. Neben Porträts zeigt sie immer wieder Gegenstände als Stills, die der Vater einsammelt, immer wieder betastet und an überraschenden Orten ablegt. Die Spuren dieses „Nestelns“, einer der typischen Handlungsweisen von Demenzkranken, werden so zum Symbol seiner Suche nach Halt und seiner Verletzlichkeit.

Marvin Dreblow belegt mit seiner Serie „Naturzustand“ den 2. Platz. Seine Naturstudien irritieren durch ihren surrealen Twist: In jeder Aufnahme der Serie scheinen Zweige, Stämme oder ganze Bäume den Naturgesetzen zu trotzen. Inspiriert von naturphilosophischen Überlegungen zur Wahrnehmung von Landschaft als subjektives Konstrukt lässt er sie schweben, in absurden Kurven und Winkeln in den Bildraum ragen oder trotz herausgesägter Teile weiter aufrecht stehen. So stellt er selbstverständliche Erwartungen an das Bild der Natur in Frage und weckt die Aufmerksamkeit des Betrachter:innen für das – eben nicht! – Alltägliche.

An Platz 3 ist Anja Segermann mit ihrer Serie „who cares“. Ihre konzeptuell starke Serie besteht aus drei Werkgruppen à fünf Aufnahmen: Porträts von Berufstätigen im Gesundheitswesen, deren „Attribute“ als Objektfotografie sowie Aufnahmen von klinischen Innenräumen. In der Gesamtschau der Werkgruppen entsteht ein in sich ruhendes und zugleich spannungsvolles Bild von Berufen in der Pflege.

Die von der Fachjury ausgewählten drei Preisträger:innen:
1. Preis: Lilli Emilia Nass: „cursare“ (Mentor Maximilian König)
2. Preis: Marvin Dreblow: „Naturzustand“ (Mentor Jörg Rothhaar)
3. Preis: Anja Segermann: „who cares“ (Mentor Bernd Opitz)
und die dreizehn Finalist:innen im Überblick:
Hannah Aders: „Als würde man träumen“ (Mentor Darius Ramazani)
Fabian Dopfer: „a beautiful mind“ (Mentor Stephan Lucius Lemke)
Marvin Dreblow: „Naturzustand“ (Mentor Jörg Rothhaar)
Leoni Marie Hübner: „in between, shimmering“ (Mentorinnen Monica Menez & Katja Ruge)
David Löffler: “bei mir“ (Mentor Jörg Schwalfenberg)
Fiona Mentzel & Milena Schilling: »men are made to reproduce« (Mentor Klaus Lange)
Lilli Emilia Nass: „cursare“ (Mentor Maximilian König)
Amelie Sachs: „devine heritage“ (Mentorin Josefine Cosa)
Anja Segermann: „who cares“ (Mentor Bernd Opitz)
Chiara Wettmann: „Staatenlosigkeit – Unsichtbare Leben“ (Mentor Sascha Kraus)
Martha Wurmus: „hostile homes“ (Mentor Tobias Habermann)
Antine Karla Yzer: „Sonst gibt’s nichts Neues – Blaue Stunde in Ostfriesland“ (Mentor
Florian W. Müller)

Der Fachjury gehören die angesehenen Expert:innen aus Verlag und Medien, Agentur
sowie der Kunst- und Fotobranche an:
• Edda Fahrenhorst, Kuratorin Umweltfotofestival »horizonte zingst«
• Alice Feja, Head of Artbuying Kolle Rebbe
• Anna Gripp, Chefredakteurin Photonews
• Simone Gutberlet, Head of Artbuying C3 Creative Code and Content
• Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär Kulturstiftung der Länder
• Sebastian Lux, Gesch.ftsführer Stiftung F.C. Gundlach
• Götz Schleser, Fotograf, Vorstand BFF

Alle Arbeiten der diesjährigen dreizehn Finalist:innen werden vom BFF-Förderpreis- Hauptpartner WhiteWall in Kooperation mit Epson für die Ausstellungstour produziert. Die drei Preisträger:innen des »Neuen BFF-Förderpreises 2022« erhalten außerdem vom BFF-Partner EIZO gestiftete Preise im Gesamtwert von 5.500 Euro und WhiteWall-Gutscheine im Wert von bis zu 500 Euro. Alle Finalist:innen erhalten vom BFF-Partner Adobe ein Adobe Creative Cloud Foto-Abo (1 Jahr) und vom BFF-Partner HALBE Rahmen ebenfalls einen Gutschein im Wert von 200 Euro. Als weitere Anerkennung bekommen sie eine kostenfreie BFF-Mitgliedschaft. Die Arbeiten werden außerdem im BFF-Förderpreis-Magazin, auf der BFF-Förderpreis-Website und in weiteren Medien der Fotografie vorgestellt.

Ausstellungsdaten: „Ausgezeichnet – Der Neue BFF-Förderpreis 2022“.
Ort: Umweltfotofestival »horizonte zingst«, Dauer: 20. Mai bis 29. Mai 2022
Preisverleihung & Ausstellungseröffnung: 22. Mai 2022, 10.00 Uhr
Adresse: Alte Sporthalle / Hanshäger Straße, 18374 Zingst
Ort: Haus der Wirtschaft, Dauer: 23. September bis 8. Oktober 2022
Ausstellungseröffnung: 22. September 2022, 19.30 Uhr
Adresse: Haus der Wirtschaft / Willi-Bleicher-Straße 19, 70174 Stuttgart