Abe Frajndlich im Fotografie Forum Frankfurt

Ein Frankfurter in der Welt Zuhause

Er hat Kreative aus Musik, Kunst und Showbiz porträtiert, die Grenzenlosigkeit der Großstadt surreal abgebildet und die Größen der Fotogeschichte vor die Kamera geholt. Mit „Abe Frajndlich. Chameleon“ präsentiert das Fotografie Forum Frankfurt (FFF) vom 20. Mai bis zum 17. September die schillernde Themenvielfalt des amerikanischen Fotografen Abe Frajndlich (*1946, Frankfurt/Main).

Zu sehen sind rund 160 Arbeiten ab den 1970er-Jahren, darunter Frajndlichs früheste Vintage-Prints aus Cleveland. Als einen Schwerpunkt präsentiert die FFF-Retrospektive Porträts von Künstler*innen, die Abe Frajndlichs Leben beeinflusst haben: die Performerin Rosebud Conway, genannt „Rosie“, sowie Minor White, Fotograf, Gründer des Magazins Aperture und Frajndlichs fotografischer Mentor. Ebenfalls Teil der Schau ist das Projekt Masters of Light – Frajndlichs erste große Serie in Farbe. Dafür porträtierte er Ikonen der Fotografie, die aus seiner Sicht maßgeblich das 20. Jahrhundert beeinflusst haben, darunter Gordon Parks, Louise Dahl-Wolfe, Berenice Abbott oder Ilse Bing. Jedes dieser inszenierten Bilder spielt auf Aspekte des jeweiligen Lebens oder Schaffens an.

Im Auftrag des FAZ-Magazins konnte Frajndlich in den 1980er- und 90er-Jahren seine Sicht auf die amerikanische Kunstszene zeigen. Dafür stehen Atelier-Stories mit Cindy Sherman, Nancy Spero und David Ireland, die das FFF erstmals vorstellt. Außerdem dabei: experimentelle Straßenfotografie sowie die sinnlichen Assoziationen aus seinem Buch Eros Eterna (1999), ohne die „das Chamäleon“ Fraijndlich nicht denkbar wäre.

Abe Frajndlichs zentrale Themen – Kreativität, Identität, Hoffnung , Freiheit – sind eng mit seiner Biografie verbunden. Geboren wurde er in einem „DP Camp“ (Lager für Displaced Persons) in Frankfurt-Zeilsheim, frühe Migrationserfahrungen führten ihn über Israel, Deutschland, Frankreich und Brasilien in die USA. Nach einem Literaturstudium begann er 1970 mit der Fotografie. Frajndlich veröffentlichte zahlreiche Bücher, u.a. Figments (1975), Portraits (2000), Penelope’s Hungry Eyes (2011), The Shooting (2021) und Seventyfive at Seventyfive (2022).

Seine Werke wurden international ausgestellt und befinden sich in großen Sammlungen wie dem Whitney Museum of American Art (New York City), Musée Nicéphore Nièpce (Frankreich), Museum Ludwig (Köln), Jüdischen Museum (Frankfurt) und der National Portrait Gallery (Washington D.C.). Ab 1985 arbeitete Frajndlich für Magazine wie The New York Times Magazine, LIFE, Vanity Fair und das FAZ-Magazin. Heute lebt der Fotograf in Cleveland.

„Abe Frajndlich. Chameleon“ kuratiert von Celina Lunsford, künstlerische Leiterin des FFF, und Co-Kuratorin Esra Klein, ist Beitrag des FFF zum Festprogramm des 175. Paulskirchenjubiläums.

www.fffrankfurt.org