Godox AD100 Pro

Dolle Dose voller Licht

Godox hat den Markt für Lichtlösungen gründlich aufgemischt. Mit dem neuen AD100 Pro zeigen die Chinesen endgültig, dass sie weit mehr bieten als nur eine „günstige Alternative“. Text & Fotos: Sebastian Drolshagen

Dass sich das Auspacken neuer Produkte zu einem eigenen Format bei Youtube & Co. entwickelt hat, gehört zu den Kuriositäten des Webs. Doch das so genannte „Unboxing“ des Godox AD100 Pro ist tatsächlich einen Blick wert: Denn bei dem Kleinen lupft man unwillkürlich die Augenbraue. Ein Schmunzeln stellt sich ein. Dieses Blitzgerät im Format einer Konservendose wirkt auf Anhieb sympathisch. Mit gut 500 Gramm liegt der Godox leicht und doch solide in der Hand; die aufgeraute Kunststoff-Oberfläche unterstreicht den durchweg wertigen Eindruck. Zwei Schraubgewinde fürs Stativ bestehen aus Messing, der Auswurf-Mechanismus fürs Batteriefach liegt genau an der richtigen Stelle für den Daumen. Den AD100 Pro in Betrieb zu nehmen klappt ohne Bedienungsanleitung. Die Tasten sind sauber sortiert, ein Drehrad hilft bei schnellen Einstellungen, die Verbindung zu Godox‘ Funkauslöser herzustellen ist ein Kinderspiel. Der Clou: Die Sender sind günstig, man bekommt sie inklusive TTL-Unterstützung für Kameras von Canon Nikon, Sony, Fujif i lm, Olympus und Pentax – damit steht nahezu jedem Fotografen sie automatische Blitzbelichtung ebenso zur Verfügung wie die Highspeed-Synchronisation mit 1/8.000 s. Sein handliches Format qualifiziert den AD100 Pro besonders für unterwegs. Er passt notfalls sogar in die Manteltasche, im Fotorucksack passt er in jeden Fach, das sonst ein lichtstarkes Objektiv aufnehmen würde. Aber reicht die Leistung, um unterwegs ernsthaft zu arbeiten? Der

Godox AD100 Pro bringt mit seinen 100 Wattsekunden etwa doppelt so viel Leistung wie ein hochwertiger Aufsteckblitz. Der Profoto B10 – äußerlich ähnlich, aber doch deutlich größer – liefert anderthalb Mal mehr Power. Bei unserem Porträt-Shooting gelingt es dem Godox dennoch problemlos, gegen die Sonne anzublitzen. Selbst die Zeit zum Wiederaufladen („Refresh“) bleibt mit rund einer Sekunde akzeptabel. Und das Plus an Leistung im Vergleich zum Systemblitz ist markant, dazu kommt der runde Lichtreflex, der per se für eine sympathische Ausleuchtung sorgt. Möchte man das Licht markanter formen, kann man bei Godox einen Adapter mit Bowens-Anschluss kaufen. Unser Tipp: die Lichtformer von Magmod. Eigentlich für Aufsteckblitze gedacht, passt das dicke Gummi samt Magneten auch um den größeren AD100 Pro. Auf diese Weise bringt man Mobilität und kreatives Gestalten attraktiv überein.

Fazit
Wer jederzeit e in starkes Blitzgerät inklusive LED-Leuchte (1,8 Watt) in der Fototasche haben möchte, sollte sich den Godox AD100 Pro unbedingt näher ansehen. Für rund 270 Euro bekommt man einen handlichen Helfer, der an vielen Stellen sogar professionellen Ansprüchen gerecht wird. Zu haben ist das pfiffige Lichtdöschen zum Beispiel hier:

https://bit.ly/2NH5dQ8